In früheren Zeiten fanden die meisten sozialen Beziehungen zwischen den Menschen in Bethlehem und den Jerusalemitern an diesen Pools statt. Sonntags wurde der Ort von Picknickern belebt, die mit großen Familien zu einem „Fête Autour du Puits“ oder zum Schlemmen um den Brunnen kamen, wie von Jean Jacques Rousseau beschrieben. Zu einer Zeit, als Jerusalem an Wasserknappheit litt, wurden in und um die Stadt zahlreiche unterirdische Wasserreservoirs gegraben, um Quell- und Regenwasser zu sammeln, und die Solomon-Pools waren die Hauptquelle. Die drei Pools sind Teil des natürlichen und kulturellen Erbes Palästinas. Die Solomon's Pools befinden sich zwischen den Dörfern Artas und Al Khader, nur 4 km südlich von Bethlehem entfernt in einem kleinen Tal, das von Kiefern und Zypressen umgeben ist. Sie bestehen aus drei riesigen rechteckigen Zisternen, die rund 160.000 Kubikmeter Wasser aufnehmen können. Das Wasser, das früher den ganzen Weg durch die Täler von Arroub und Biyar entlang floß, füllte die Becken mittels Wasserkanäle, die in den Felsen gegraben wurden, und versorgte so Bethlehem und Jerusalem. Die Tradition besagt, dass König Solomon diese Becken bauen ließ, um Jerusalem mit Wasser zu versorgen, oder dass sie von einem römischen Kaiser erbaut wurden, um die Gärten seiner geliebten Prinzessin zu bewässern. Eine andere Überlieferung jedoch besagt, daß sie während der herodianischen Zeit gebaut wurden. In den letzten Jahren wurden die Becken gereinigt und renoviert, und die ottomanische Festung Murad wurde rehabilitiert und in den Tourismuskomplex integriert, der speziell für die Entwicklung der Gegend errichtet wurde. In diesem Komplex befinden sich ein Kunst- und Kunsthandwerkerdorf und der Kongresspalast.