Historisch als Haret el-Tarajmeh (das Viertel des Dolmetscher/Übersetzerclans) bekannt, war Star Street die Hauptschlagader, die zur Altstadt und zur Geburtskirche führte. Reste der Stadtmauer sind immer noch am Bogen zu sehen, der den Haupteingang in die Stadt darstellte. Die Eröffnung der Manger Street während des britischen Mandats (1917-1948) verringerte seine Bedeutung, die jedoch durch die Restaurierungsarbeiten im Rahmen des Bethlehem 2000-Projekts wiederhergestellt wurde. Heute versucht Star Street, ihren historischen Status wiederzuerlangen, und ihre Aufnahme in die UNESCO-Liste der Welterbestätten im Jahr 2012 kann für ihre Entwicklung nur eine treibende Kraft sein. Jedes Jahr am Heiligabend treten die Patriarchen der offiziellen Kirchen von Jerusalem – katholisch (lateinisch), griechisch- orthodox und armenisch - in formeller Prozession durch die Star Street in Bethlehem ein, daher auch ihr Name "Patriarch Route". Diese Prozession folgt symbolisch dem gleichen Weg, den die Heilige Familie vor mehr als 2000 Jahren genommen hat. Die Bedeutung von Star Street geht über ihre religiöse Bedeutung hinaus. Es beherbergt eine Reihe von Werkstätten, in denen Handwerker das traditionelle Olivenholz- und Perlmutt-handwerk fertigen/ schnitzen, das sich gut an Touristen verkaufen lässt. Es ist auch ein Sinnbild für die Bräuche und Traditionen, die das soziale Leben ihrer Bewohner geprägt haben - jeder Umzug in der Stadt von der Hochzeit bis zur Beerdigung, vom Marsch der Pfadfinder bis zum Marsch der Gebete während des heiligen Marienmonats, geht durch diese Straße. Es wird auch als ein Palimpsest der Architekturgeschichte in Bethlehem angesehen, mit ottomanischen traditionellen Häusern aus dem 17. Jahrhundert und herrschaftlichen Wohnhäusern des frühen 20. Jahrhunderts, die italienische Einflüsse zeigen und den Wohlstand einer aufstrebenden bürgerlichen Klasse widerspiegeln.